Viele Senioren unterschätzen die geistige Gesundheit und beklagen sich häufig über körperliche Beschwerden. Dabei ist es doch unser Geist, der uns zusammenhält und ein Leben erst lebenswert macht. Die Angst vor Altersdemenz ist allgegenwärtig und so mancher Senior wünscht sich einen Alterungsprozess ohne Gedächtnisverlust oder Demenzerscheinungen. Doch wer wirklich geistig fit sein und bleiben will, der muss ständig an sich arbeiten und selbst in Zeiten der Rente ständig neue Reize an sein Gehirn senden um es zu stimulieren.
Um zu verstehen wie und warum man als geistig fit gilt und warum das nicht vordergründig etwas mit dem Alter zu tun hat, muss begreifen, wie ein Gehirn im Laufe des Lebens funktioniert. Größtenteils besteht das menschliche Gehirn aus Nervenzellen, die im Grunde ständig neue Verknüpfungen ausbilden. Beim Zugang von neuem Wissen, wird der Inhalt neu strukturiert und langfristig zugänglich gemacht. Je älter man wird, desto schwerer fällt dem Gehirn der Ausbau dieser Verknüpfungen. Dies ist auch der Grund warum Kleinkinder in Windeseile neue Dinge lernen und alte Menschen für alles sehr viel länger brauchen.
Allerdings ist dies kein festgeschriebenes Gesetz, denn neue Studien belegen, dass Menschen mit einem Alter über 70 Jahren ein weitaus besseres und leistungsstärkeres Gehirn besitzen können als Menschen mit Anfang Dreißig. Das Geheimnis liegt schlicht und ergreifend darin, dem Denkapparat fortwährend neue Herausforderungen zu geben. Er wird so dazu forciert ständig neue Verknüpfungen zu bilden. Es müssen ständig neue Reize gesetzt werden.
Forscher und Mediziner gehen auch davon aus, dass hierin der Schlüssel zu Bekämpfung oder zumindest zur zeitlichen Verzögerung des Ausbruches von Demenzerkrankungen liegt.
Praktische Übungen und Tipps für ein gesundes Gehirn im Alter
Wir haben allen angehenden Senioren hier ein paar Alltagstipps zusammengestellt, wie Sie Gehirnjogging betreiben können und ihren geistigen Apparat ständig fit zu halten.
Sozialleben verbessern
Soziale Kontakte und der Austausch mit Freunden, Familie und anderen Menschen führt zur Anregung und Auseinandersetzung mit anderen Denkweisen. Reden und eine Diskussion ist echtes Training. Bis ins hohe Alter sollte man stets Kontakte Pflegen und Knüpfen.
Neues Lernen
Seien Sie stets offen für Neues und wagen sie den Sprung einfach mal ganz neue Dinge zu erlernen. Wie wäre es mit einer ihnen noch unbekannten Sprache oder dem Spielen eines Musikinstrumentes?
Gesunde Ernährung
Bekommt das Gehirn kein gutes Futter, funktioniert es nicht gut. Genauso wie die Muskeln, braucht auch das Gehirn gewisse Nährstoffe um optimal zu arbeiten. Auch das Altern des Gehirns kann durch eine Aufnahme von Vitaminen und Omega 3 Fettsäuren verlangsamt werden.
Sport und Bewegung
Ausdauersportarten wirken sich positiv auf die Durchblutung des Gehirns aus und macht „den Kopf frei“. Wer regelmäßig Sport treibt, der regt das Nervenwachstum im Gehirn an.
Knobeln und Nachdenken im Alltag
Die Kunst ist es, dem Gehirn ständig neue Aufgaben zu geben. Dies gilt auch für Spiegel, Knobelaufgaben oder sonstige Merkspiele, die man wunderbar beim Einkaufen, in der Strassenbahn oder in einer ruhigen Minute im Garten machen kann. Dabei gilt aber die Devise, dass alles immer Spaß machen muss. Nur um das Gehirn zu betätigen sollte nicht an die Sache rangegangen werden.
Geistig fit bis ins hohe Alter zu werden schaffen regelmäßig viele Senioren und Ihre Erfolgsgeschichten umfassen immer die oben genannten Verhaltensmuster. In den wenigsten Fällen ist die geistige Gesundheit alleine auf genetische Ursachen zurückzuführen.